Wie sehr hat Borkum sich in den letzten Jahrzehnten verändert?

 

Lieber Flaschenpost-Finder,

lass uns gemeinsam in Erinnerungen an Borkum schwelgen. Zusammen reisen wir in der Zeit zurück und schauen uns an, was sich bis heute verändert hat. Wir haben schon viel über unsere Insel gelernt, aber wie sah Borkum früher aus? Nostalgische Fotos und spannende Hintergrundinfos gibt's in diesem Blogeintrag zu bekannten Borkumer Sehenwürdigkeiten.

Wann packst Du Deine Koffer und fährst zum wahrscheinlich schönsten Sandhaufen der Welt? 


Von Umkleidekabine zum Fotomotiv

Zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert diente ein Badekarren bzw. eine Badekarre als Umkleidekabine, die von Pferden ins Wasser gezogen wurden. Die Karren wurden streng nach Frauen und Männern getrennt.
Früher galt das Baden in Sichtweite des anderen Geschlechts als unsittlich. Das Innere der Badekarre bot Sichtschutz beim Umziehen und Platz auf Bänken für ca. vier bis sechs Personen.
Mit einem Kutscher und Pferdegespann wurden diese schließlich ins tiefe Wasser gezogen. Die Badekarren hatten eine hintere Tür, die immer vom Strand abgewandt platziert wurde. Über eine kleine Treppe gelangte man schließlich hinaus aufs Meer. Das befestigte Tau diente Nichtschwimmern als Halteleine.

 

 

Heute werden die Badekarren auf Borkum als kleine DLRG-Stationen genutzt. Sie wurden umgebaut und beinhalten im Gegensatz zu früher nun auch Fenster. Außerdem sind sie ein schönes Fotomotiv im Kern der Insel. Hast Du auch schon Mal ein Foto davon gemacht?


Als die Lichter ausbrannten

Während des 15. und 16. Jahrhunderts diente der ursprünglich kleine Turm den von See kommenden Schiffen als Navigationshilfe. Doch schon bald konnte der Turm dem steigenden Schiffsverkehr nicht mehr gerecht werden, sodass 1576 an dem Platz des alten Kirchturms ein neuer, 41 m hoher Turm mit Spitzdach gebaut wurde. Dieses Dach wurde jedoch einige Jahre später durch ein neues Laternenhaus ausgetauscht.
1879 entfachte ein Ofenrohrbrand ein verheerendes Feuer. Der Turm brannte vollständig aus. Schnell musste ein neuer Leuchtturm her.
Nachdem dieser fertiggestellt wurde, ließ die Regierung den alten Leuchtturm ohne Laterne wieder instand setzen und konnte von da an als Wetterbeobachtungsstation dienen. Der Turm wurde im ersten und zweiten Weltkrieg vom Militär besetzt und wurde ab 1945 als Seenotfunkstelle genutzt.
1982 wurde der Turm von der Stadt Borkum an den Heimatverein übergeben.

 

 

Heute ist der Alte Leuchtturm eine beliebte Touristen-Attraktion. Im Inneren des Turms befindet sich eine Ausstellung namens "Land der Entdeckungen", welche die lange Geschichte des alten Leuchtturmes erzählt. Außerdem finden hier Veranstaltungen und Teenachmittage statt.


In Rekordzeit zum Ersatz

 

 

Nach dem Brand im Alten Leuchtturm musste schnell Ersatz geschaffen werden, um den vorbeifahrenden Schiffen weiterhin Orientierung bieten zu können. In kürzester Zeit erbaute man zwischen Mai und September 1879 den Neuen Leuchtturm, der von nun an als Orientierung für verkehrende Schiffe vor der Emsmündung fungierte.

Bis heute gehört der Neue Leuchtturm zu den wichtigsten Seefeuern an der Nordseeküste. Ich bin sogar schon einige Male auf den Turm gestiegen, ganze 308 Stufen! Oben angekommen musste ich doch einmal tief durchatmen, aber dann bleibt mir jedes Mal aufs Neue der Atem weg: Der Ausblick auf das Inselstädtchen, die bezaubernde Dünenlandschaft und das Wattenmeer sind buchstäblich atemberaubend.
Übrigens habe ich während des ersten Lockdowns auch ein Video vom Neuen Leuchtturm gedreht und dabei den Ausblick dort oben für Dich festgehalten.

Schau selbst


Musikklänge und Sonnenuntergänge

 

 

Eine weitere Sehenswürdigkeit auf Borkum ist der Musikpavillon. Dieser wurde 1911 am Nordstrand Borkums erbaut. Der Pavillon befindet sich auf der Wandelbahn, der Strandpromenade Borkums, welche durch die umliegenden Wandelhallen in zwei Ebenen gegliedert ist. Oberhalb der Wandelhallendächer lässt sich der weite Meerblick genießen und auf Höhe des Musikpavillons lässt es sich wunderbar entlang des Strandes flanieren.

 

So wie früher, so auch heute:
Der Musikpavillon verzaubert die Menschen auf der Insel immer noch mit klangvollen Konzerten. Heute sind viele Bars und Cafes rund um den Pavillon entstanden, die passend zum glutroten Sonnenuntergang zu einem Getränk mit Meerblick einladen. Das ist Urlaub nach meinem Geschmack!


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