Das Umbauprojekt MS "Münsterland"
MS "Münsterland" wird zur LNG-Fähre umgerüstet. Damit ist es nach Fertigstellung neben MS "Ostfriesland" (Umbau 2015) und MS "Helgoland" (Neubau 2015) das dritte Schiff der Flotte, das mit umweltfreundlichem Flüssiggas betrieben wird. Die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt MS "Ostfriesland" sind in die Planung eingeflossen und der Startschuss für den Umbau fiel am 19.05.2020 mit dem Baubeginn des neuen Schiffsheck.

Das Projekt wird im Rahmen der Umsetzung der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung (MKS) durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Fördermaßnahme wird von der NOW GmbH koordiniert.
Schritt für Schritt
Am 29.11.2018 wurde es amtlich: die AG „EMS“ darf sich über eine Förderung des Bundes für die Umrüstung der Fähre MS „Münsterland“ auf Flüssiggas-Antrieb freuen. Am Dienstag, den 27.11.2018 übergab Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur den Förderbescheid für die Umrüstung. „Mit der Übergabe des ersten Förderbescheides geben wir den Startschuss für die Aus- und Umrüstung von Seeschiffen auf einen umweltfreundlichen Antrieb. Damit unterstützen wir die Reeder, die Emissionen in der Schifffahrt zu reduzieren. Gleichzeitig wird mit unserer Förderung der Umstieg auf einen schadstoffärmeren Kraftstoff beschleunigt“, erklärte Ferlemann.
Am Donnerstag, den 04. Juli 2019 wurde es nun offiziell: MS „Münsterland“ der Reederei Aktien-Gesellschaft „EMS“ aus Emden wird bei der niederländischen Schiffswerft Koninklijke Niestern Sander BV in Delfzijl, welche zur Wagenborg-Gruppe gehört, auf LNG-Technik umgebaut. AG „EMS“ Vorstand Dr. Bernhard Brons betonte: "Als First Mover wollen wir mit der zweiten Umrüstung innerhalb unserer Borkum-Flotte ein weiteres Zeichen für nachhaltige Umweltfreundlichkeit im deutschen Seeverkehr setzen." MS „Münsterland" ist insgesamt das dritte LNG-Schiff in der AG „EMS“ Gruppe.
Am 14. Mai 2020 wurde der Brennbeginn für das Umbauprojekt der Borkumfähre MS „Münsterland“ bei der Koninklijke Niestern Sander BV in Farmsum bei Delfzijl / Niederlande gestartet. Die Werft hat den Zuschlag für die EU-weite Ausschreibung des zweiten Umbauprojekts der AG „EMS“ aus Emden für eine herkömmliche Fähre auf ein LNG-Schiff erhalten. Der Brennbeginn symbolisiert dabei die erste Bauphase in der Untersektionen für den neuen Schiffsrumpf mit der neuen Technik hergestellt werden.
Während die RoRo-Fähre MS „Münsterland“ noch im Borkumverkehr unterwegs ist, wird auf der Koninklijke Niestern Sander Werft in Delfzijl bereits an einem neuen Achterschiff mit komplett neuer Technik gebaut. Nach rund einem Monat auf See ist Anfang August der Spezial-Gastank der Firma Wärtsilä auf der Werft eingetroffen und wurde nur zwei Wochen später auf der Sektion 310 verbaut.
Nach dem Schnitt von MS „Münsterland“ und der Trennung vom bisherigen Achterschiff wird der Rumpf mit der neuen Achtersektion verschweißt. Danach werden alle Kabel, Rohre und Komponenten miteinander verbunden. Hier ist die neue Technik mit Gas-Tank und Wärtsilä-Motoren verbaut.
Der Umbau im Bild
Vorher
Baujahr | 1986 |
Fahrgäste | 1.200 Personen |
Anzahl PKW | max. 70 |
Geschwindigkeit | 15,5 Knoten |
Leistung | 2 x 1.300 PS |
Länge über Alles | 78,70 m |
Breite über Alles | 12,60 m |
Tiefgang | 2,35 m |
Nachher
Umbaujahr | 2020/21 |
Fahrgäste | 1.200 |
Anzahl PKW | |
Geschwindigkeit | 15,5 Knoten |
Leistung | 2.400 KW (ca. 3.360 PS) |
Länge über Alles | 94,00 m |
Breite über Alles | 12,60 m |
Tiefgang | 2,35 m |