E-Hafenboot ENGELKE im Emder Delft getauft

Am 15. März 2024 wurde das neue vollelektrische Hafenboot für den Einsatz im Emder Hafen getauft.

Am Freitag, den 15. März 2024 wurde das neue vollelektrische Hafenboot für den Einsatz im Emder Hafen durch Martje Merten, Geschäftsführerin für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing der Stadt Emden, auf den Namen ENGELKE getauft. Das neue Elektro-Hafenboot wird zukünftig für Fahrten durch den Emder Hafen eingesetzt und löst das bisherige Hafenboot RATSDELFT ab. Mitfahrende Gäste dürfen sich über eine besonders leise Fahrt und die positiven Umwelteigenschaften freuen.

Die AG „EMS“ hat die Hafenboote am 1. April 1995 von der niedersächsischen Hafenverwaltung übernommen. Bis dahin waren die Schiffe RATSDELFT und SCHREYERSHOEK das Verkehrsmittel zwischen Stadt und Frachtschiffen im Hafen. „Da musste auch einiges investiert werden“, verrät AG „EMS“-Vorstand 
Dr. Bernhard Brons. Heute bietet die AG „EMS“ Fahrten auf Schiffen zwischen 6 und 200 Fahrgästen an und betreibt in Partnerschaft den Delftstrand. „Wir möchten mit unseren maritimen Angeboten zur touristischen Belebung der Stadt Emden beitragen“, erklärt Brons.

Das neue Elektro-Hafenboot ist ein weiterer Meilenstein in der Nachhaltigkeits-offensive der AG „EMS“. „Begonnen haben wir bereits 1993/94 mit der Indienststellung unserer mit Rapsöl-Methyl-Äster betriebenen Lokomotive BORKUM. So richtig los ging es 2012, mit der Planung unserer Schiffsprojekte“, sagt Brons. Es folgte die Indienststellung von LNG-Schiffen, mit der die AG „EMS“ als „First Mover“ international Aufmerksamkeit zuteilwurde. Im vergangenen Jahr wurde darüber hinaus ein Hybrid-Katamaran für die Offshore-Versorgung in Dienst gestellt. Alle Schiffe sind Prototypen und wertvoll, um die gesammelten Erfahrungen in den Bau neuer Schiffe fließen zu lassen, so auch das neue Elektro-Hafenboot.

Emdens Oberbürgermeister Tim Kruithoff verwies bei seiner Ansprache auf den im Stadtwappen befindlichen Namen ENGELKE und lobte: „Nur wer investiert kann bestehen und die AG „EMS“ bietet ein Beispiel für den Einsatz innovativer Technik als moderne Reederei.“ Weiterhin sei mit dem Elektro-Hafenboot nun ein „sneak peek“ in die Zukunft“ möglich.

Auch Staatssekretär Frank Doods aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung freute sich über das Ziel der Reederei, Nachhaltigkeit, Regionalität und neue innovative Technik zu verbinden: „Jedes neue Schiff ist etwas Besonderes.“ Zudem würde die Reederei durch innovative Projekte nicht nur Arbeitsplätze sichern, sondern Fachkräften gute Jobs bieten und Mehrwerte schaffen: „Die AG “EMS“ investiert in zukunftsfähige, interessante Arbeitsplätze“, so Doods.

Das neue Hafenboot ist 22,5 m lang und 5,10 m breit. Es bietet 75 Personen Platz, u.a. sind auch mehrere Plätze für Rollstuhlfahrer auf dem Außendeck vorhanden sowie eine Bordtoilette. Da es aufgrund der sehr niedrigen Brücken in Emden sehr flachgängig sein muss, ist ein ausgeklügeltes Ballast-System entscheidend für den Einsatz. Für die Brückenpassage lassen sich die Ballastkammern im Rumpf des Schiffes zur Änderung des Tiefgangs von 1,25 m auf 1,45 m in jeweils 3-4 Minuten absenken. Dies wurde durch das Ingenieurbüro Sternkopf aus Leer konzipiert. Auch der Rumpf wurde optimiert, um zukünftig weniger Energie zu verbrauchen. Dieses ist besonders relevant, da das vollelektrische Hafenboot mit einer Methanol-Brennstoffzellen-Technologie als „Generator Cube“ mit 10kW Leistung ausgestattet ist. Weiterhin versorgt eine Solaranlage auf dem Dach mit einer 4 kWp das Schiff mit Energie.

Unterstützt wurde das Vorhaben durch die MARIKO GmbH aus Leer, wodurch u.a. die Antragstellung des Fördervorhabens begleitet wurde. Das Projekt wird mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) – Programmgebiet stärker entwickelte Regionen (SER) unterstützt. Weiterhin lagen die Aufgaben in der Entwicklung und Konzeption des neuen Schiffstyps und dem Wissenstransfer der im Projekt gewonnenen Erkenntnisse in die Branche.

Insbesondere die Erfahrungen sind auch für die Bauausführende Schiffswerft Diedrich aus Oldersum besonders wichtig, um innovativ zu bleiben und zukunftsweisende Neubauten umsetzen zu können. „Als Bauwerft sind wir sehr stolz, dieses Projekt mit unseren Partnern realisiert zu haben“, erklärte Matthias Brandt, Geschäftsführer der Schiffswerft Diedrich. Trotz der bevorzugten Regionalität wurden einige spezielle Module von europäischen Nachbarn bezogen. So kommen die Arbeitskomponenten von Electric Ship Facilities in Heeg / Niederlande und die Brennstoffzellen aus Dänemark.

Die erste Saison des neuen Elektro-Hafenbootes ENGELKE startet am 27. März 2024. Ab 11 Uhr fährt das Schiff jeweils zur vollen Stunde. Zusteigen kann man am Ratsdelft oder auch an der Haltestelle am Seemannsheim (ca. 15 Minuten später). Die Tickets sind online buchbar oder vor Ort am Verkaufshäuschen am Delft erhältlich.

Emden, den 15/03/2024
Aktien-Gesellschaft „EMS“